Die Bedeutung von Diversity-Recruiting: Wie Unternehmen von Vielfalt profitieren können

Der Arbeitsmarkt ist im Wandel: Eine zunehmende Anzahl an ArbeitnehmerInnen legt Wert darauf, in einem Umfeld zu arbeiten, das ihre individuelle Identität und Erfahrungswelt anerkennt. Unternehmen müssen sich an diese Entwicklung anpassen, um auch in der Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Diversität und Inklusion im Recruiting sind daher heute ein unerlässlicher Faktor, den Unternehmen bei der Mitarbeitergewinnung berücksichtigen sollten.

In Bezug auf Diversität im Team besteht bei vielen Unternehmen noch erheblicher Nachholbedarf. Dabei erzielen Unternehmen, die beim Recruiting mit einem weltoffenen Image werben, eine wesentlich größere Reichweite. Sie profitieren langfristig von den unterschiedlichen Sichtweisen, Fähigkeiten und Erfahrungen der MitarbeiterInnen. Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels ist es für Unternehmen von großer Bedeutung in der Personalbeschaffung neue Wege zu gehen und den Suchprozess auf eine breitere Zielgruppe auszuweiten.

Diversity Recruiting ist eine Strategie zur Personalbeschaffung, bei der das Geschlecht, die ethnische Herkunft, die sexuelle Orientierung, Alter und mögliche Behinderungen in der Auswahl keine Rolle spielen. Neben der Prävention von Diskriminierung eröffnen sich der arbeitgebenden Instanz dadurch eine Vielzahl weiterer Vorteile. Die Kreativität und Produktivität wird durch die Vielfalt der Mitarbeitenden und ihre unterschiedlichen Fähigkeiten gefördert. Ein breiteres Spektrum an Sichtweisen und Erfahrungen führt zu unterschiedlichen Lösungsansätzen und Ideen und verbessert somit die Problemlösung. Die allgemeine Mitarbeiterzufriedenheit steigt und resultiert in einer stärkeren und langfristigen Mitarbeiterbindung. Eine klare und offene Kommunikation bezüglich der Weltoffenheit des Unternehmens führt nicht nur zu einer allgemeinen Verbesserung des Images, sondern erhöht auch die Reputation und Beliebtheit des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber.

Die Unternehmen sollten sich im Klaren darüber sein, dass es nicht reicht, Beschlüsse nur auf dem Papier zu fassen, sondern konkrete Handlungen und Maßnahmen nötig sind. Diversity Recruiting ist eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft und den Mitarbeitenden, die ein Unternehmen ausmachen. Doch wie gelingt die Umsetzung?

Zunächst sollte das Unternehmen sicherstellen, dass alle Stellenausschreibungen neutral und diskriminierungsfrei formuliert sind. Es sollte keine spezifischen Anforderungen an Geschlecht, ethnische Herkunft, sexuelle Orientierung, Alter oder Behinderung gestellt werden. Das Unternehmen sollte die BewerberInnen ausschließlich auf Basis ihrer Fähigkeiten und Qualifikationen beurteilen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Vielfalt der Recruiting-Kanäle, um den Suchradius zu erweitern. Unternehmen sollten nicht nur auf traditionelle Methoden wie Stellenanzeigen in Zeitungen oder auf Karriereseiten setzen, sondern auch innovative und unkonventionelle Wege einschlagen. So können sie beispielsweise soziale Netzwerke oder spezielle Karriereseiten für Minderheiten nutzen.

Darüber hinaus sollten Unternehmen ihre Recruiting-Teams diverser gestalten. Damit kann sichergestellt werden, dass auch in der Mitarbeitergewinnung verschiedene Sichtweisen, Erfahrungen und Kompetenzen in die Entscheidung mit einbezogen werden. Außerdem vermittelt dies potenziellen KandidatInnen im Bewerbungsprozess ein Gefühl der Sicherheit und signalisiert, dass das Unternehmen seinen Werten entspricht.

Zuletzt ist es wichtig, dass eine inklusive Unternehmenskultur geschaffen wird, die den Wert und die Bedeutung von Diversität fördert. Dies ermutigt MitarbeiterInnen dazu, ihre individuellen Perspektiven und Hintergründe einzubringen. Das Engagement von MitarbeiterInnen für Diversity-Initiativen und Netzwerke sollten Unternehmen fördern. Damit eröffnen diese die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit und Talente zu entfalten.

Insgesamt ist Diversity Recruiting eine Verpflichtung und eine Chance zugleich. Es ermöglicht Unternehmen, die Talentsuche zu erweitern, die Produktivität zu steigern und das Image der Arbeitgebermarke zu verbessern. Doch es erfordert auch Engagement, Offenheit und den Willen, eine inklusive Kultur zu schaffen.

Die Zukunft der Arbeit: Wie Unternehmen die Gen Z gewinnen und halten können

Mit der Gen Z – auch Digital Natives genannt – betritt eine neue Generation mit ganz neuen Werten und Erwartungen den Arbeitsmarkt. Geboren zwischen Mitte der 1990er und Mitte der 2000er Jahre, zeichnet sich diese Generation durch ihre digitale Affinität, ihre Vielseitigkeit und den Wunsch nach Unabhängigkeit aus. Sie stellen hohe Erwartungen an ihren Arbeitgeber, wollen ihre Freiheit nicht aufgeben und sich durch die Arbeit selbst verwirklichen. Weniger wichtig sind die Höhe des Gehaltes oder der mit der Arbeitsstelle verbundene Status. Stattdessen legen sie Wert auf den Spaß am Beruf, das Arbeitsklima im Unternehmen und den Sinn, den sie in der Arbeit sehen.

Die Unternehmen stehen vor der Herausforderung, diese Generation für sich zu gewinnen. Aufgrund des Fachkräftemangels sitzen mittlerweile die Arbeitnehmenden am längeren Hebel und sind in der Position, höhere Anforderungen und Wünsche an ihren Arbeitgeber zu stellen. Vor allem Ausbildungsbetriebe suchen händeringend nach Nachwuchs und müssen deshalb genau an den Bedürfnissen der Digital Natives ansetzen.

Hier folgen einige der wichtigsten Aspekte, die Unternehmen bei der Anwerbung und Beschäftigung der Generation Z berücksichtigen sollten:

  1. Flexible Arbeitsbedingungen
    Die Generation Z bevorzugt eine Arbeitsumgebung, die es ihnen ermöglicht, ihren Arbeitszeitplan flexibel anzupassen, um der Freizeit und dem sozialen Leben genug Raum zu geben. Unternehmen sollten daher Möglichkeiten bieten, wie z. B. Home-Office oder Gleitzeitmodelle, um diesen Bedürfnissen entgegenzukommen.
  2. Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten
    Die Gen Z trägt ein inneres Bedürfnis nach Entfaltung und Weiterentwicklung in sich. Unternehmen sollten dementsprechend Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten und den Mitarbeitenden die Chance geben, immer wieder neue Fähigkeiten zu erwerben. Dies kann beispielsweise durch Schulungen, Workshops, Webinare und Job-Rotationen erreicht werden.
  3. Technologie und Digitalisierung
    Als „Digital Natives“ ist die Gen Z bereits seit Kindertagen daran gewöhnt, ständig eine Flut an digitalen Informationen zu verarbeiten. Demnach ist es wichtig, moderne Technologien in die Arbeitswelt zu integrieren und digitale Tools und Plattformen zur Erleichterung der Arbeit in den Berufsalltag aufzunehmen. Zum einen werden sich die jungen Menschen in dieser digitalen Umgebung wohler fühlen. Zum anderen kann die ältere Generation von deren Expertise und Erfahrung im digitalen Bereich profitieren.
  4. Work-Life-Balance
    Die Generation Z legt großen Wert auf einen gesunden Ausgleich von Arbeit und Freizeit. Ausreichende Kapazitäten für Hobbys, das soziale Leben und Familie spielen im Leben der jungen Menschen eine übergeordnete Rolle. Unternehmen sollten demnach Rahmenbedingungen schaffen, die es den Mitarbeitenden ermöglichen, Arbeits- und Privatleben in Einklang zu bringen.
  5. Diversität und Inklusion
    Die Gen Z ist damit aufgewachsen, mit der ganzen Welt vernetzt zu sein und im Internet direkten Zugang zu allen Informationen zu haben. Dadurch sind sie weltoffen und machen sich zunehmend Gedanken über Gerechtigkeit und die eigene Identität. Unternehmen sollten daher auf Diversität und Inklusion achten und sicherstellen, dass eine Arbeitsumgebung geschaffen wird, in der jeder Mitarbeitende willkommen ist und sich wohlfühlt.

Hierarchien und Führungspositionen werden immer unwichtiger. Viel mehr geht es den jungen Menschen um Selbstverwirklichung und Weiterentwicklung. Außerdem sind der Generation Lob und Anerkennung für gute Leistungen wichtig. Zudem sollten Unternehmen einen Rahmen für neue Ideen und Konzepte der Gen Z schaffen. Auch Nachhaltigkeit und das soziale Engagement des Unternehmens spielen eine zunehmend wichtige Rolle.

Die Generation Z bringt eine Vielzahl von Fähigkeiten und Potenzialen mit, die für Unternehmen von unschätzbarem Wert sein können. Um diese Talente für das eigene Team zu gewinnen und zu halten, müssen Unternehmen sich auf die Bedürfnisse und Erwartungen dieser jungen Arbeitskräfte einstellen. Flexible Arbeitsbedingungen, digitale Angebote, Work-Life-Balance, Weiterbildungsmöglichkeiten und Fokus auf Diversität werden die Gen Z überzeugen und für das Unternehmen gewinnen. Durch die Förderung einer inklusiven Arbeitsumgebung und das Angebot von Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten können Unternehmen das Potenzial der nachrückenden Arbeitskräfte voll ausschöpfen und gleichzeitig von deren Innovationskraft und Engagement profitieren. Die Zukunft der Arbeit gehört der Gen Z und es liegt an den Arbeitgebern, sich auf diese Generation einzustellen und die Arbeitswelt neu zu denken.

„War for Talents“ – Wie der Fachkräftemangel den Arbeitsmarkt in Deutschland beeinflusst

Der Fachkräftemangel ist seit Jahren ein anhaltendes Problem in vielen Branchen und Regionen in Deutschland. Die Zahl der qualifizierten BewerberInnen ist langfristig geringer als der Bedarf des Arbeitsmarktes. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) konnten 2022 bundesweit mehr als 630.000 offene Stellen nicht besetzt werden, weil es keine Arbeitssuchenden mit der erforderlichen Qualifikation gab. Dies stellt seit Beginn des Beobachtungszeitraums im Jahr 2011 die größte Fachkräftelücke dar. Vor allem in sozialen und handwerklichen Berufen ist der Mangel an qualifizierten und erfahrenen Arbeitskräften besonders groß.

Ursachen

Die Ursachen für den Fachkräftemangel sind vielfältig. Ein wichtiger Faktor ist die demografische Veränderung. Die geburtenstarken „Baby-Boomer-“ Jahrgänge gehen in den Ruhestand, während aufgrund sinkender Geburtenraten zu wenige junge Menschen nachrücken, die die Lücken im Arbeitsmarkt füllen. Je nach Entwicklung der Zuwanderung kann die Gesamtzahl der Erwerbspersonen bis 2060 um ca. 10 Millionen Personen sinken. Die nachrückende Generation hat zudem andere Erwartungen an die Arbeitgeber und die Arbeitswelt, die nicht alle Unternehmen erfüllen. Ein weiteres Problem stellen Lücken im Bildungssystem dar, die die jungen Generationen nicht adäquat auf die Arbeit in den Unternehmen vorbereiten. Die Globalisierung hat zudem den Wettbewerb um MitarbeiterInnen erhöht. Qualifizierte Arbeitskräfte stehen vielfältigeren Möglichkeiten und einer größeren Auswahl an potenziellen Arbeitgebern gegenüber. Auch das Verhältnis zwischen Lohn- und Arbeitsbelastung spielt eine Rolle. Wenn die Arbeitsbelastung hoch, das Gehalt aber nicht attraktiv genug ist, suchen Bewerber nach anderen Optionen.

Handwerk

Besonders die Handwerksbranche hat Probleme, offene Stellen zu besetzen. Laut einer Studie der IW standen im Jahr 2021 ca. 200.000 offenen Stellen nur knapp 140.000 arbeitslose HandwerkerInnen gegenüber. Dass vor allem die Handwerksbranche mit einem Mangel an qualifizierten MitarbeiterInnen zu kämpfen hat, hat verschiedene Gründe. Insbesondere die große Menge an unbesetzten Ausbildungsstellen und die geringe Attraktivität der Branche für junge Menschen, machen es HandwerkerInnen schwer, kompetente NachfolgerInnen zu finden. Da die Anzahl an AbiturientInnen steigt und sich junge Menschen anschließend bevorzugt für ein Studium entscheiden, gehen Ausbildungsbetriebe immer häufiger leer aus. Zudem ist die Arbeit im Handwerk meist mit körperlicher Anstrengung verbunden und erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Präzision, was auf BewerberInnen abschreckend wirken kann.

Folgen

Der Fachkräftemangel hat nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen, in denen die MitarbeiterInnen fehlen, sondern macht sich auch im alltäglichen Leben bemerkbar. So können in der Handwerks- und Baubranche neben steigenden Kosten erhebliche Wartezeiten entstehen. Die Fertigstellung von Projekten kann demnach bis zu einem halben Jahr oder länger dauern. Diese Gefahr besteht nicht nur im Privatbereich, sondern kann sich auch auf die Verkehrsinfrastruktur und auf öffentliche Projekte auswirken. So fehlt beispielsweise für geplante Maßnahmen zur Klima- und Energiewende das Fachpersonal. Versorgungsengpässe können ebenfalls ein Effekt der fehlenden Fachkräfte in bestimmten Berufsfeldern sein. Zudem steigt der Druck auf bestehende Angestellte, die die fehlenden Ressourcen kompensieren müssen und so häufig mit Überstunden und Stress konfrontiert sind. Dies kann in allgemeiner Unzufriedenheit im Job und folglich in erhöhter Fluktuation resultieren.

Lösungsstrategien

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können. Eine der wichtigsten Strategien ist der Fokus auf Bildung und Ausbildung. Hierbei sollte auf eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Schulen, Hochschulen und Unternehmen gesetzt werden, um die praktischen Fähigkeiten und die Ausbildung der Studierenden an die Bedürfnisse der Arbeitswelt anzupassen. Des Weiteren ist es wichtig, attraktive Arbeitsbedingungen und eine positive Arbeitsplatzkultur zu schaffen, um qualifizierte Arbeitnehmer anzulocken und zu halten. Dabei sollte ein stärkerer Fokus auf die Bedürfnisse und Vorstellung der jüngeren Generationen gelegt werden, die den Arbeitsmarkt zukünftig bestimmen werden. Besonders der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten, eine gute Work-Life-Balance und die Sinnhaftigkeit der Tätigkeit sind den Arbeitssuchenden heutzutage wichtig. Dafür sollten ebenfalls Rekrutierungs- und Bewerbungsprozesse überdacht und an die Bedürfnisse der Arbeitssuchenden angepasst werden. Die Anwerbung ausländischer Fachkräfte und erhöhter Fokus auf Digitalisierung und Automatisierung sind weitere Möglichkeiten, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Digitalisierungen können Prozesse optimieren und gleichzeitig Arbeitsfelder schaffen, die vor allem das Interesse von jungen Menschen wecken. Schließlich kann eine bessere Berufsorientierung und Imageverbesserung der jeweiligen Branche dazu beitragen, mehr junge Menschen für eine Karriere in diesem Berufsfeld zu gewinnen. Gezielte Informationskampagnen und Schulungen für SchülerInnen und BerufseinsteigerInnen können hierbei helfen.

Ausblick

Der Fachkräftemangel wird ein allgegenwärtiges Thema für viele Unternehmen und Branchen bleiben und sich tendenziell weiter zuspitzen. Die Gründe dafür sind vielfältig und schließen verschiedene gesellschaftliche Veränderungen und Herausforderungen mit ein. Um dem Problem entgegenzuwirken, sind Unternehmen gefordert, ihre Arbeitsbedingungen und Rekrutierungsprozesse zu überdenken und an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Investitionen in Aus- und Weiterbildungsangebote sind unumgänglich, um qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen und eine langfristige Entspannung der Situation zu erzielen. Die Zusammenarbeit von Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Politik ist dabei von entscheidender Bedeutung.

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Wir helfen Ihnen gern!

0621 405463-0

Top